»Chowanschtschina« - Inhalt

MODEST MUSSORGSKI (1839–1881)
Musikalisches Volksdrama in fünf Aufzügen
Text nach WLADIMIR W. STASSOW vom Komponisten

1. Akt

Moskau im Jahr 1682 – die Altgläubigen werden vom Regime unterdrückt. Fürst Iwan Chowanski unterstützt die Altgläubigen, zu denen auch ihr Anführer Dossifei und die Mystikerin Marfa gehören. Die Strelizen dienen als Leibwächter von Iwan Chowanski. Iwans wichtigster politischer Widersacher ist der Bojar Schaklowity.

Der Rote Platz am Morgen. Schaklowity diktiert dem Gericht einen Brief gegen die Chowanskis. Iwan hält vor seinen Anhängern eine Rede gegen die Politik des Zaren. Das Mädchen Emma versucht, sich den Avancen von Iwans Sohn Andrei zu entziehen. Die Situation wird durch Marfa unterbrochen, die Andrei zuvor verführt hatte. Marfa sagt ihm ein dunkles Schicksal voraus. Iwan kehrt zurück und Emma wird verhaftet. Vater und Sohn haben einen erbitterten Streit um sie.

Fürst Iwan Chowanski

2. Akt

Der abergläubische Fürst Golizyn hat Marfa eingeladen, ihm die Zukunft vorauszusagen. Verärgert über Marfas düstere Vorhersage, lässt Golizyn sie ertränken. Chowanski und Dosifei treffen ein, und die drei Männer streiten sich darüber, wie sie den Lauf der russischen Geschichte ändern können.

3. Akt

Nachdem sie entkommen ist, erinnert sich Marfa an ihre Liebe zu Andrei. Die Strelizen, die sich gerade betrinken, hören die Nachricht von der Rückkehr des Zaren mit seiner Garde und einer Gruppe ausländischer Söldner nach Moskau.

4. Akt

Iwan ist allein und hat außer seinen Sklaven niemanden, der ihn unterhält. Schaklowity lädt ihn zum Rat ein, und Iwan wird erstochen. Golizyn wird, wie von Marfa vorhergesagt, ins Exil geschickt. Die Söldner haben den Auftrag, die Altgläubigen zu ihrer Kirche zu jagen und sie dort hinzurichten. Dosifei beschließt, dass sie durch Selbstverbrennung protestieren müssen. Als Andrei erfährt, dass Emma in ihr Heimatland geflohen ist, verflucht er Marfa und befiehlt den Strelizen, sie zu töten. Die Strelizen wurden jedoch bereits verhaftet. Im Angesicht ihrer Hinrichtung werden sie im letzten Moment vom Zaren begnadigt.

5. Akt

Die Altgläubigen begehen Massenselbstmord auf einem Scheiterhaufen. Von ihrem Glauben und Marfas Hingabe bewegt, betritt auch Fürst Andrei den Scheiterhaufen, der zum Entsetzen der anrückenden Truppen angezündet wird. Fürst Andrei ist jedoch nur dabei, weil Marfa ihn in eine Falle gelockt hat. Er hat schreckliche Angst vor dem Tod und tut alles, um seinem Tod zu entgehen. Während die Trompeten blasen, singen die Altgläubigen weiter, bis sie von den Flammen verschlungen werden.