Geschichte

Die Osterfestspiele Salzburg wurden 1967 von Herbert von Karajan gegründet. Sie dauern jeweils zehn Tage von Samstag vor Palmsonntag bis inklusive Ostermontag und bieten ein hochkarätiges Programm aus Oper, Orchester- und Chorkonzerten, Kammerkonzerten und Zusatzveranstaltungen. Mit der Neuausrichtung 2023 wurde das Programm durch die Genres Tanz und Elektronische Musik ergänzt.

Eine einzigartige Konstellation

Von 1967 bis 2012 bildeten die Berliner Philharmoniker unter der musikalischen Leitung ihres Chefdirigenten das künstlerische Zentrum des Festivals. Herbert von Karajan positionierte die Osterfestspiele Salzburg als einzigen Ort der Welt, an dem die Berliner Philharmoniker im Orchestergraben eine szenische Opernproduktion spielten. Internationale Gäste strömten von Beginn an nach Salzburg, um diese exklusive Konstellation sowie Orchester- und Chorkonzerte mit den Berliner Philharmonikern zu erleben.

Sir Georg Solti – Claudio Abbado – Sir Simon Rattle

Nach Herbert von Karajans Tod im Jahr 1989 und einem „Interregnum“ von zwei Jahren übernahm Sir Georg Solti 1992 und 1993 die Künstlerische Leitung. 1994 wurde Claudio Abbado, der 1989 als Nachfolger von Herbert von Karajan zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ernannt worden war, Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg. Abbado gründete die Kammermusikreihe Kontrapunkte innerhalb des Festivals, in der Mitglieder der Berliner Philharmoniker mit namhaften Solisten als Kammermusiker zu erleben waren. Sir Simon Rattle folgte 2003 auf Claudio Abbado an der Spitze der Berliner Philharmoniker und der Osterfestspiele Salzburg und leitete das Festival bis inklusive 2012.

Neubeginn 2013 mit Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden

Von 2013 bis 2022 war Christian Thielemann der Künstlerische Leiter des Festivals, und die Sächsische Staatskapelle Dresden bildete das Residenzorchester. Mit Christian Thielemann als Künstlerischem Leiter gelang ein fulminanter Neustart auf höchstem künstlerischen Niveau und zugleich die Fortführung der Tradition, wonach eine künstlerisch herausragende Leitfigur gemeinsam mit dem von ihr geleiteten Orchester die Basis des Festivals bildet. Nicht zuletzt, da Christian Thielemann in seiner frühen Karriere als musikalischer Assistent Herbert von Karajans wirkte, hat sich hier in besonderer Weise ein Kreis geschlossen.

Neuausrichtung des Festivals ab 2023

Nikolaus Bachler präsentiert mit seinem ersten Festspielprogramm als Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg eine Neuausrichtung des traditionsreichen Festivals.

Bis 2025 ist jedes Jahr ein anderes Spitzenorchester mit dessen Chefdirigenten zu Gast, um deren jeweilige individuelle Klangkultur an der Salzach erlebbar zu machen. Den Anfang macht Andris Nelsons mit dem Gewandhausorchester Leipzig. Im Zentrum steht der gebürtige Leipziger Richard Wagner, unter anderem mit einer Neueinstudierung von Romeo Castelluccis Inszenierung von »Tannhäuser« sowie der Uraufführung der Kreation »Träume« von Choreograph Emanuel Gat.

2024 bietet ein Programm inspiriert vom mediterranen Süden – im Zentrum steht Italien. Das aus Rom stammende Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit dem langjährigen Chefdirigenten Sir Antonio Pappano eröffnet das Festival mit einer Neuproduktion von Amilcare Ponchiellis selten gespielter Oper »La Gioconda« Pappano wird auch zwei der insgesamt drei Konzertprogramme dirigieren, darunter Giuseppe Verdis Messa da Requiem.

2025 ist das Programm der Osterfestspiele Salzburg besonders vielfältig – erstmals in der Geschichte des Festivals werden vier Dirigent:innen und drei Orchester zu erleben sein. Im Zentrum steht eine Neuinszenierung von Modest Mussorgskis monumentalem Drama »Chowanschtschina«, inszeniert vom britischen Theatermacher Simon McBurney. Esa-Pekka Salonen wird erstmals seit 6 Jahren szenische Oper dirigieren und steht am Pult des Finnish Radio Symphony Orchestra.

Berliner Philharmoniker ab 2026 zurück in Salzburg

Ab 2026 haben die Osterfestspiele wieder ein permanentes Residenzorchester: die Berliner Philharmoniker. Somit kehrt jenes Orchester an die Salzach zurück, mit dem Herbert von Karajan 1967 das Festival gegründet hat.

»Spannende Jahre liegen vor uns — bis 2025 wollen wir jedes Jahr ein anderes Spitzenorchester bei den Osterfestspielen begrüßen«, so Nikolaus Bachler. »Ich freue mich jedoch sehr, dass es gelungen ist, das Gründungsorchester wieder an dieses ganz besondere Festival binden zu können — denn die Berliner Philharmoniker und Salzburg haben eine mehr als 45jährige gemeinsame Geschichte, die mit Chefdirigent Kirill Petrenko neu erblühen wird.«

»Ich gratuliere den Verantwortlichen der Osterfestspiele Salzburg, insbesondere Intendant Nikolaus Bachler, herzlich zur Verpflichtung der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko ab der Saison 2026«, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. »Als einer der bedeutendsten Klangkörper der Welt mit seinem unverwechselbaren Profil prägte das Orchester 46 Jahre der Osterfestspiele. Die Rückkehr nach Salzburg ist ein Anknüpfen an eine bemerkenswerte künstlerische und kulturelle Erfolgsgeschichte und freut mich außerordentlich.«