Nikolaus Bachler

© Markus Jans

Nikolaus Bachler wurde in der Steiermark/Österreich geboren. Nach der Ausbildung am Max Reinhardt Seminar in Wien folgten mehrere Jahre Engagements als Schauspieler an verschiedenen Bühnen Deutschlands und Österreichs. Im Alter von 27 Jahren wurde er künstlerischer Leiter an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. 1990 wechselte er als »Producteur artistique« zum Taller Europe Paris. Von 1991 bis 1996 war Nikolaus Bachler Intendant der Wiener Festwochen und von 1996 bis 1999 Direktor der Volksoper Wien. In dieser Funktion engagierte er Kirill Petrenko als Kapellmeister.


Von 1999 bis 2008 leitete Nikolaus Bachler das Wiener Burgtheater. Er verpflichtete große Regisseure wie Peter Zadek, Luc Bondy, Klaus Michael Grüber, Thomas Langhoff und Andrea Breth an das Haus, genauso wie die junge Regie-Generation von Nicolas Stemann über Falk Richter und Christiane Pohle bis René Pollesch. Künstler wie Hermann Nitsch, Christoph Schlingensief und Anselm Kiefer arbeiteten ebenfalls unter seiner Direktion am Burgtheater. Mit großen Podiumsdiskussionen etablierte er das Burgtheater als Ort für (kultur-)politische Auseinandersetzungen.


2008 übernahm Nikolaus Bachler die Intendanz der Bayerischen Staatsoper. Unter seiner Führung setzte sich die künstlerische Vision der Burgtheater-Jahre fort: Die großen Opernregisseure der Gegenwart wie Hans Neuenfels, Dmitri Tcherniakov, Martin Kušej, Krzysztof Warlikowski und Calixto Bieito sind ebenso vertreten wie die Schauspielregisseure David Bösch, Andreas Kriegenburg und Antú Romero Nunes, die zum ersten Mal Neuproduktionen im Opernmetier präsentierten.


In Zusammenarbeit mit Kent Nagano wurden Neuinterpretationen unter anderem von Wagners »Lohengrin« (2009), Poulencs »Dialogues des Carmélites« (2010), Messiaens »Saint François dʼAssise« (2011) oder Mussorgskys »Boris Godunow« (2013) erarbeitet; im Jahr 2012 folgte Wagners »Der Ring des Nibelungen«. Nach den Uraufführungen von Peter Eötvösʼ »Die Tragödie des Teufels« (2010), Miroslav Srnkas »Make No Noise« (2011) und Jörg Widmanns »Babylon« hatte im Januar 2016 mit »South Pole« von Miroslav Srnka ein weiteres Auftragswerk an der Bayerischen Staatsoper Premiere.


Mit dem Beginn der Saison 2013/14 bis Ende der Saison 2019/20 verpflichtete Nikolaus Bachler den Dirigenten Kirill Petrenko als Generalmusikdirektor an die Bayerischen Staatsoper. Gemeinsam entstanden seither die Neuinszenierungen von »Die Frau ohne Schatten«, »La clemenza di Tito, »Die Soldaten«, »Lucia di Lammermoor«, »Lulu«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Lady Macbeth von Mzensk«, »Tannhäuser«, »Il trittico«, »Parsifal«, »Otello«, »Salome« und »Die tote Stadt« sowie die Uraufführung von Miroslav Srnkas »South Pole«.


Im September 2018 wurde Nikolaus Bachler zum Geschäftsführenden Intendant der Osterfestspiele Salzburg ab 1. Juli 2020 und zum Künstlerischen Gesamtleiter des Festivals ab 2022 ernannt. Bachler präsentiert mit seinem ersten Festspielprogramm als Künstlerischer Leiter eine Neuausrichtung des traditionsreichen Festivals. Ab 2023 ist jedes Jahr ein anderes Spitzenorchester mit dessen Chefdirigenten zu Gast, um deren jeweilige individuelle Klangkultur an der Salzach erlebbar zu machen, bevor 2026 mit den Berliner Philharmonikern und Chefdirigent Kirill Petrenko das Gründungsorchester der Osterfestspiele wieder nach Salzburg zurückkehrt.