Sir Antonio Pappano
1959 als Sohn italienischer Eltern in London geboren, studierte er in den USA Klavier, Komposition und Dirigieren. Zu den wichtigsten Stationen seiner Karriere gehören seine Debüts an der Wiener Staatsoper 1993, an der Metropolitan Opera in New York 1997 und bei den Bayreuther Festspielen 1999. Antonio Pappano hat viele der wichtigsten Orchester der Welt dirigiert, darunter das New York Philharmonic, das Chicago Symphony, die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, die Staatskapelle Berlin, das Gewandhausorchester Leipzig, das Royal Concertgebouw Orchestra und das London Symphony Orchestra. Im April 2014 gab Pappano sein Debüt am Teatro alla Scala in Mailand mit Berlioz´ »Les Troyens«. Im Jahr 2005 wurde er von der Royal Philharmonic Society zum Dirigenten des Jahres ernannt; im selben Jahr erhielt er den »Premio Abbiati« für sein Dirigat der Requien von Brahms, Britten und Verdi mit den Ensembles der Accademia Nazionale di Santa Cecilia.
Antonio Pappano war von 2005 bis 2023 Musikdirektor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia. 2002 war er bereits Musikdirektor des Londoner Royal Opera House Covent Garden geworden. In der Vergangenheit hatte er weitere prestigeträchtige Positionen inne: 1990 wurde er zum Musikdirektor der Den Norske Opera in Oslo ernannt, und von 1991 bis 2002 übte er die gleiche Position am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel aus.
Sir Antonio Pappano leitet zahlreiche Aufnahmen für Warner Classics und hat mehrere Alben mit dem Chor und dem Orchester der Santa Cecilia dirigiert. Zu seinen Einspielungen gehören Brittens »War Requiem« und Rossinis Ouvertüren, Verdis »Aida«, Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 und Prokofjews Klavierkonzert Nr. 2 mit Beatrice Rana am Klavier (Decca Records) und Brahms' Violinkonzert mit dem Orchestra dell'Accademia di Santa Cecilia. Sir Antonio Pappano und das Orchester nahmen auch Jonas Kaufmanns Puccini-Album »Nessun Dorma«, Schumanns Symphonien Nr. 2 und Nr. 4 oder Anna Netrebkos Album »Verismo« (DG) auf. Im Jahr 2020 folgt Verdis »Otello« mit Jonas Kaufmann (Sony Classical) oder »Tudor Queens« mit Diana Damrau. Aus dem Jahr 2022 stammt die Aufnahme von Rossinis Messa di gloria (Warner Classics), im März 2023 erschien Puccinis »Turandot« mit Sondra Radvanovsky, Jonas Kaufmann und Ermonela Jaho (Warner Classics).
Im Februar 2016 wurde Sir Antonio Pappano zusammen mit der Mezzosopranistin Joyce DiDonato für ihre Veröffentlichung bei Erato Classics mit dem 58. Grammy® Award für die beste klassische Solo-Gesangsaufnahme ausgezeichnet. Im April 2019 erhielt er erneut den »Abbiati-Preis« als Bester Dirigent für Bernsteins »West Side Story« und seine Symphonien mit dem Orchester und Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia. 2023 folgte bei den International Opera Awards die Auszeichnung zum »Dirigent des Jahres«.
Im April 2007 wurde Sir Antonio Pappano zum Accademico Effettivo di Santa Cecilia ernannt. Im Jahr 2012 wurde er von Königin Elisabeth II. für seine Verdienste um die Musik zum Ritter geschlagen und im selben Jahr zum »Cavaliere di Gran Croce dell'Ordine al Merito della Repubblica Italiana« ernannt. Im März 2015 wurde Antonio Pappano von der Universität Tor Vergata in Rom die Ehrendoktorwürde in Musik verliehen, im Mai erhielt er die RPS-Goldmedaille - die höchste Auszeichnung der Royal Philharmonic Society - und ist somit der 100. RPS-Goldmedaillenträger seit der Gründung der Gesellschaft im Jahr 1870. Er reiht sich damit, in eine illustre Gruppe von Musikern ein, zu denen auch Johannes Brahms, Edward Elgar, Richard Strauss, Igor Strawinsky und Benjamin Britten gehören.
Ab der Saison 2023/2024 ist Pappano designierter Chefdirigent des London Symphony Orchestra und Conductor Emeritus des Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia.