Accademia Nazionale di Santa Cecilia

Das Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia war das erste Orchester in Italien, das sich ausschließlich dem symphonischen Repertoire widmete und die großen Meisterwerke der Zeit um 1900 wie Respighis »Fontane di Roma« und »Pini di Roma« uraufführte. Das 1908 gegründete Orchester wurde von einigen der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts dirigiert: von Gustav Mahler, Claude Debussy, Camille Saint-Saëns, Richard Strauss, Igor Strawinsky, Jean Sibelius, Paul Hindemith, Arturo Toscanini, Wilhelm Furtwängler, Victor De Sabata, Herbert von Karajan und Claudio Abbado bis hin zu den wichtigsten Interpreten unserer Zeit wie Valery Gergiev, Christian Thielemann, Gustavo Dudamel, Juri Temirkanov und Kirill Petrenko, während Bernardino Molinari, Franco Ferrara, Fernando Previtali, Igor Markevitch, Thomas Schippers, Giuseppe Sinopoli, Daniele Gatti und Myung-Whun Chung seine Musikdirektoren waren.

© Fabio Lovino/contrasto

Unter Sir Antonio Pappano, der von 2005 bis 2023 die musikalische Leitung innehatte, hat das Orchester außerordentliche Erfolge erzielt und sich einen internationalen Ruf erworben. Unter Pappanos Leitung ist das Orchester bei einigen der wichtigsten Musikfestivals aufgetreten, darunter die Proms in London, die Weißen Nächte in St. Petersburg, das Lucerne Festival und die Salzburger Festspiele, und hat in einigen der bekanntesten Konzertsäle der Welt gespielt, darunter die Philharmonie in Berlin, der Musikverein und das Konzerthaus in Wien, das Concertgebouw in Amsterdam, die Royal Albert Hall in London, der Salle Pleyel in Paris, die Mailänder Scala, die Suntory Hall in Tokio, die Semperoper in Dresden und die Carnegie Hall in New York.

Nach langjähriger Zusammenarbeit mit einigen der größten internationalen Plattenfirmen nimmt das Orchester der Santa Cecilia in großem Umfang für Warner Classic auf. Zu den Veröffentlichungen unter Pappano gehören Puccinis »Madama Butterfly« (mit Angela Gheorghiu; die Aufnahme wurde mit einem Brit Award ausgezeichnet), Verdis Requiem, Rossinis und Pergolesis Stabat Mater mit Anna Netrebko, Rossinis »Guillaume Tell«, Mahlers Symphonie Nr. 6, Rossinis Petite Messe Solennelle, Verdis Quattro pezzi sacri, Brittens War Requiem und eine CD mit Rossini-Ouvertüren. Die Einspielung von Verdis »Aida« ist hochkarätig besetzt (Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Erwin Schrott) und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: zum Beispiel Beste Aufnahme 2015 für The New York Times und The Telegraph oder den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

Accademia Nazionale di Santa Cecilia

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© Musacchio, Ianniello & Pasqualini

© Musacchio, Ianniello & Pasqualini

© Musacchio, Ianniello & Pasqualini

© Fabio Lovino/contrasto

Antonio Pappano und das Orchester nahmen auch »Nessun Dorma, das Puccini-Album« mit dem Tenor Jonas Kaufmann (beste Klassikaufnahmen des Jahres 2015 für die New York Times) auf, das es in die Weltcharts schaffte, sowie die CD »Anna Netrebko. Verismo« (DGG), »Le Carnaval des Animaux« mit Martha Argerich, Verdis »Otello« mit Jonas Kaufmann (Sony Classical, 2020), »Tudor Queens« mit Diana Damrau (Warner Classics, 2020) und im März 2023 Puccinis »Turandot« mit Sondra Radvanovsky, Jonas Kaufmann und Ermonela Jaho (Warner Classics).

Coro dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia

Die Ursprünge der multisäkularen Accademia Nazionale di Santa Cecilia sind eng mit dem Chorgesang verbunden: In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts schlossen sich mehrere Kapellmeister und Chorsänger zusammen und wählten Giovanni Pierluigi da Palestrina zu ihrem Präsidenten, wodurch die Accademia gegründet wurde. Im Mai 1595 erließ Papst Sixtus V. die päpstliche »Ratione congruit«, den offiziellen Gründungsakt der Congregazione dei Musici.

Die Mission der Institution, die als Verein mit künstlerischen und karitativen Zielen gegründet wurde, haben sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geändert, aber die Förderung und Entwicklung der Musikkunst in all ihren Erscheinungsformen war immer die Inspiration für alle Aktivitäten. Der Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia tritt sowohl in der Winter- als auch in der Sommersaison der Accademia auf und begleitet das Orchester bei der Aufführung großer klassischer und moderner sinfonisch-choraler Werke.

Zu den Höhepunkten der jüngeren Vergangenheit zählen Tourneen der Santa-Cecilia-Ensembles mit Generalmusikdirektor Antonio Pappano in die Dresdner Semperoper (2006), zu den London Proms (2007, 2011, 2013), zu den Salzburger Festspielen (2011, 2013, 2014) und zum Enescu Festival (2017); der Auftritt in Luzern mit dem Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado (2006); und die Teilnahme (Oktober 2007) am Sacred Music Festival in Rom für die Aufführung von Verdis Requiem mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Daniele Gatti.

Der Chor hat auch zahlreiche Aufnahmen gemacht. Zusammen mit dem Accademia Orchestra wirkte er an der Aufnahme von »Madama Butterfly« von Giacomo Puccini, dem Requiem von Giuseppe Verdi (beide unter der Leitung von Antonio Pappano), Rossinis »Wilhelm Tell« und Petite Messe Solennelle, Benjamin Brittens War Requiem, Giuseppe Verdis Quattro pezzi sacri und »Otello« (Warner Classics 2020) sowie kürzlich an der Aufnahme von »Turandot« (Warner Classics, 2023) mit.