Osterfestspiele 2025: Online-Kartenverkauf läuft

Bei den Osterfestspiele Salzburg 2025 erwartet Sie ein besonders vielfältiges Programm –– erstmals in der Geschichte des Festivals werden vier Dirigent:innen und drei Orchester zu erleben sein. Im Zentrum steht Modest Mussorgskis »Chowanschtschina« in einer mit Spannung erwarteten Neuinszenierung des »unkonventionellen Genies des britischen Theaters« Simon McBurney. Esa-Pekka Salonen wird erstmals seit sechs Jahren szenische Oper dirigieren und steht am Pult des Finnish Radio Symphony Orchestra. Seit dem 1. Oktober können Sie ganz bequem Karten für alle Veranstaltungen über unseren Webshop kaufen. Bitte beachten Sie, dass Sie sich neu registrieren müssen, um Karten kaufen zu können. Dazu clicken Sie bitte auf diesen Link:

Simon McBurney & Esa-Pekka Salonen © Maarit Kytöharju

Neuinszenierung Oper: CHOWANSCHTSCHINA

Im Zentrum steht eine Neuinszenierung von »Chowanschtschina«, jenes monumentale Volksdrama des russischen Komponisten Modest Mussorgski, welches ein erschütternd aktuelles Sittenbild der russischen Politik- und Kirchen-Elite zeichnet, die sich brutal auf Kosten der Bevökerung bekämpfen – es zeigt chaotische Zustände, Wirren und Verwüstung.

Mussorgski schrieb das Libretto zu diesem Werk selbst, um »die Vergangenheit in der Gegenwart« darzustellen. Er stellte es aus Hunderten von Textfragmenten zusammen, darunter private und staatliche Dokumente aus dem 17. Jahrhundert. Nach etwa 10 Jahren Arbeit starb er 1881 und hinterließ den Klavierauszug dieses umfangreichen Werks und einige Fragmente der Orchesterpartitur. Das Wichtigste: Der Schluss fehlte fast vollständig. Es war diese fragmentarische und unvollständige Natur – insbesondere des Schlusses -, die den Regisseur Simon McBurney fasziniert. Die Salzburger Aufführung wird eine Version dieses Schlusses präsentieren, die versucht,so nah wie möglich an Mussorgskis überlieferten Manuskriptskizzen zu bleiben, bevor sie in Igor Strawinskys Schluss aus dem frühen 20. Jahrhunderts überleitet.

»Es gibt Momente von atemberaubender Schönheit, zum Beispiel der Sonnenaufgang an der Moskwa – im selben Moment beginnt man zu begreifen, dass dies der Morgen nach einem Blutbad ist. Solche Ambivalenzen ziehen sich durch das gesamte Stück, es passieren immer zwei Gegensätze gleichzeitig.«

Esa-Pekka Salonen

Am Pult des Finnish Radio Symphony Orchestra steht Esa-Pekka Salonen, aktuell Chefdirigent in San Francisco. Der gebürtige Finne hat sich in den letzten Jahren vor allem dem symphonischen Repertoire gewidmet, seine letzten szenischen Opern – »Das Rheingold« und »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« – dirigierte er 2019 an der Finnish National Opera. Die Faszination für das russische Repertoire zieht sich durch seine künstlerische Biographie. So erarbeitete er 2011 die Uraufführung von Dmitri Schostakowitschs lang verschollenem Opernfragment »Orango«.

Der von Publikum und Presse gefeierte britische Theatermacher Simon McBurney wird das Werk in Szene setzen. Zuletzt zeigte McBurney seine Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts »Die Zauberfllöte« an der New Yorker Metropolitan Opera. Der Theater- und Filmschauspieler (»The Manchurian Candidate«, »Harry Potter«, »Mission Impossible«) sorgt seit Mitte der 80er-Jahre mit dem von ihm gegründeten »Complicité« für aufsehenerregende Theaterproduktionen.

Finnish Radio Symphony Orchestra @ Anton Sucksdorff

ORCHESTERKONZERT I: SALONEN / SIBELIUS

Im ersten Orchesterkonzert unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen erklingt mit Jean Sibelius der finnische Nationalkomponist schlechthin mit seiner 2. Symphonie. Der Dirigent kombiniert dazu sein Cello Concerto: »Wie immer möchte ich das Soloinstrument in verschiedenen Facetten zeigen: der konzertante Aspekt ist natürlich immer da, aber es gibt zahlreiche Variationen: mal ist das Instrument ganz solo, mal wird es geloopt und mal wird das Cello zum Kammermusikpartner.« Das Stück wurde für Yo-Yo Ma komponiert, der es 2017 mit dem Chicago Symphony Orchestra zur Uraufführung brachte. Bei den Osterfestspielen spielt die junge finnische Cellistin Senja Rummukainen den Solopart.

ORCHESTERKONZERT II: TSCHAIKOWSKI / DVORAK / GIORDANO / VERDI

Am Pult des zweiten Orchesterkonzerts gibt die junge norwegische Dirigentin Tabita Berglund ihr Salzburg-Debüt und gestaltet gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern des heimischen Mozarteumorchesters einen Abend mit Arien und Duetten aus Opern wie »Macbeth«, »Andrea Chénier« oder »Rusalka«. Es singen Sondra Radvanovsky, SeokJong Baek und Simon Keenlyside. Ab Oktober 2024 ist Berglund Principal Guest Conductor beim Detroit Symphony Orchestra.

Sondra Radvanovsky singt u.a. Rusalka, Lady Macbeth oder Tatiana aus »Eugen Onegin« im Orchesterkonzert II. © Andrew Eccles

ORCHESTERKONZERT III: GRIEG / TSCHAIKOWSKI / SCHOSTAKOWITSCH

Im ersten von zwei Konzertprogrammen des Mahler Chamber Orchestra dirigiert Gianandrea Noseda Musik von Edvard Grieg, Peter Tschaikowski und Dmitri Schostakowitsch. Nach Griegs berühmter »Peer Gynt«-Suite steht Tschaikowskis Violinkonzert D-Dur op. 35 mit Solist Augustin Hadelich auf dem Programm, bevor der Abend mit Schostakowitschs 9. Symphonie endet. Noseda ist aktuell Generalmusikdirektor am Opernhaus Zürich und Chefdirigent des National Symphony Orchestra in Washington.

»Hier gibt uns Mahler gewissermaßen den Schlüssel zum Verständnis dafür, warum wir auf diesem Planeten sind«.

Esa-Pekka Salonen

CHORKONZERT I: MAHLER

Für das erste von zwei Chorkonzerten programmiert Esa-Pekka Salonen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra Gustav Mahlers 2. Symphonie, die sogenannte »Auferstehungssymphonie«. »Man begibt sich auf eine einzigartige musikalische Reise – sie beginnt an einem dunklen Ort und führt über zahlreiche Irrwege bis zum Finale, in dem Mahler uns gewissermaßen den Schlüssel zum Verständnis dafür gibt, warum wir auf diesem Planeten sind«, sagt der Dirigent. Zuletzt dirigierte Salonen dieses Werk in der szenischen Umsetzung von Romeo Castellucci 2022 beim Festival d’Aix-en-Provence.

CHORKONZERT II: MENDELSSOHN BARTHOLDY

Eines von Felix Mendelssohn Bartholdys bekanntesten Stücken – das Oratorium »Elias« – steht am Programm des zweiten Chorkonzertes. Erzählt wird die Geschichte des Propheten Elias, im Zentrum steht die Auseinandersetzung zwischen Poly- und Monotheismus. Der 1988 im russischen Dserschinsk geborene Maxim Emelyanychev gilt als einer der spannendsten Dirigenten der jüngeren Generation und leitet hier das Mahler Chamber Orchestra. Zuletzt feierte er Debüts am Pult des Amsterdamer Royal Concertgebouw Orchestra, der Berliner Philharmoniker oder des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Die Titelpartie wird André Schuen singen, dem Salzburger Publikum bekannt aus »Così fan tutte« oder »Le nozze di Figaro«.

André Schuen singt neben einer der Hauptpartien in »Chowanschtschina« auch die Titelpartie im großen Oratorium »Elias« im Chorkonzert II © Guido Werner