Spotlight on ... ein Wunderkind, ein Wunderwerk, ein Wunderbariton

Felix Mendelssohn Bartholdys Wunderwerk »Elias« steht im Zenturm des Chorkonzert II am Karfreitag. Seit seiner triumphalen Uraufführung im Jahr 1846 wird dieses Oratorium für Soli, Chor und Orchester als eines der größten Werke der Musikliteratur angesehen - zu den »Fans« zählten unter anderem Persönlichkeiten wie Königin Victoria und Prinz Albert, letzterer hatte dem Komponisten sogar als Zeichen seiner Verehrung ein signiertes Programm überreicht.

In Salzburg singt Star-Bariton Christian Gerhaher die Titelpartie. Das Mahler Chamber Orchester und den Chor des Bayerischen Rundfunks dirigiert der junge, aber bereits international erfolgreiche Dirigent Maxim Emelyanychev, der zuletzt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks oder den Berliner Philharmonikern debütierte und für Jubelstürme sorgte.

»Er ist dynamisch, energiegeladen und aufregend zu beobachten, erheiternd für Musiker und Publikum gleichermaßen.«

The Guardian über Maxim Emelyanychev


3 Fragen an den Dirigenten Maxim Emelyanychev


Sie haben im Alter von 12 Jahren mit dem Dirigieren begonnen. Wie kam es dazu?

Meine Eltern sind Musiker, daher war es für mich sehr einfach, in die Musikwelt einzutreten. Mein Vater war Orchestermusiker, meine Mutter Chorsängerin. Seit meinem dritten Lebensjahr nahm ich am Leben der Musiker teil, bei Konzerten und hinter den Kulissen. Mein Vater brachte uns Lehrbücher aus der Bibliothek mit und ich lernte daraus dann einfach die Musik.

Sie sagten kürzlich in einem Interview, dass es wichtig sei, »eine Atmosphäre des Friedens, der Ruhe und des Glücks für die Dauer eines Abends zu schaffen«. Warum ist das so wichtig?

Für mich ist Musik dann Kunst, wenn wir alle Emotionen genau jetzt, in diesem Moment, erzeugen. Live zu spielen ist also eine Kunst. Wir erleben so viele Eindrücke im Alltag um uns herum, aber im Konzertsaal ist es wichtig, diese Harmonie und diesen Frieden zu schaffen - wenn auch nur für zwei Stunden. Wir alle zusammen, Orchester, Sängerinnen und Sänger und das Publikum. Ich denke, wir Musiker wären glücklich, wenn das Publikum dieses Gefühl auch außerhalb des Konzertsaals beibehalten könnte.

Was ist das Besondere an Felix Mendelssohn Bartholdy?

Ich mag Mendelssohns Zugang zur Musik. Er begann mit dem Schreiben von Musik, als er noch sehr jung war - er war einer der Ersten, der sich Anfang des 19. Jahrhunderts wieder mit alter Musik beschäftigte. Wenn er mit seinem Orchester Stücke wie zum Beispiel Johann Sebastian Bachs Passionen aufführte, war das eine große Sache! Und in seiner Musik finde ich diese überaus spannende Kombination: den Einfluss der alten Musik und des romantischen »Sturm und Drang« ...

Christian Gerhaher singt Elias

Christian Gerhaher, der bereits 2023 mit seiner herausragenden Darstellung des Wolfram von Eschenbach in Richard Wagners »Tannhäuser« begeisterte, wird 2025 in der Titelrolle von Mendelssohns Oratorium »Elias« zu den Osterfestspielen zurückkehren.

Der renommierte deutsche Bariton wurde von führenden Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Berliner Philharmonikern sowie von der Gesellschaft der Musikfreunde Wien und der Wigmore Hall in London als Artist in Residence gewählt. Mit dem Pianisten Gerold Huber verbindet ihn seit seiner Studienzeit eine langjährige Partnerschaft, zusammen haben sie bei den letztjährigen Osterfestspielen einen Liederabend gestaltet.

Für seine Darstellungen als Prinz von Homburg am Theater an der Wien und Wolfram an der Wiener sowie an der Bayerischen Staatsoper wurde Gerhaher 2010 nicht nur zum Sänger des Jahres gewählt, sondern erhielt 2011 auch den begehrten Laurence Olivier Award für seine Darstellungskunst.

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Maxim Emelyanychev