Spotlight on... zwei Solitäre der europäischen Musikgeschichte im Orchesterkonzert I
»Das Bewusstsein, dass sich aus Staubwolken entwickelt« - Esa-Pekka Salonen über sein Cello Concerto
Einige der Ideen für mein Cellokonzert lassen sich mindestens drei Jahrzehnte zurückverfolgen, aber das eigentliche Material für das Stück wurde größtenteils im Sommer 2015 entwickelt, als ich beschloss, ein paar Monate lang nach neuen Arten von Texturen zu suchen, ohne einen konkreten Plan zu haben, wie ich sie verwenden sollte. Ich beschloss, einige Phrasen aus meinem 2010 entstandenen Solocellostück »...knock, breathe, shine... « im zweiten und dritten Satz zu verwenden, da ich immer das Gefühl hatte, dass die Musik des Solostücks in ihrem Umfang und Charakter fast orchestral ist und gut in einer orchestralen Umgebung funktionieren würde.
Ich habe nie - auch nicht in den recht dogmatischen und starren modernistischen Tagen meiner Jugend - das Gefühl gehabt, dass die Idee, ein Solokonzert zu schreiben, an sich mit einer Art verstaubter bürgerlicher Tradition belastet wäre. Ein Concerto ist einfach ein Orchesterwerk, in dem ein oder mehrere Instrumente eine wichtigere Rolle spielen als die anderen. Ein Concerto suggeriert keine formale Gestaltung wie eine Symphonie. Außerdem gefällt mir das Konzept eines Virtuosen, der an der Grenze des körperlich (und manchmal auch geistig) Möglichen arbeitet. Mit Nietzsches Worten: »Du hast aus der Gefahr deinen Beruf gemacht; daran ist Nichts zu verachten.« (Kein Programmtext ist vollständig ohne ein Zitat aus »Also sprach Zarathustra«.)
»Es ist schwer zu sagen, wo eine Klangwolke endet und eine andere beginnt, und wenn die Instrumente des Orchesters endlich zusammenkommen, tanzen sie wie Sternschnuppen zum Himmel.«
San Francisco Classical Voice
über das Cello Concerto von Esa-Pekka Salonen
über das Cello Concerto von Esa-Pekka Salonen